Börtzel1 Heinrich I.
geb. 1855, verst. 1931, Buchbinder und Fotograf• 1880:
Geschäftsgründung in gemieteten Räumen in der Winnweilerer Schlossstraße (heute Hs.Nr.23):“BUCHBINDEREI, BUCH- & SCHREIBMATERIALIEN-HANDLUNG HEINRICH BÖRTZEL WINNWEILER”
• Um 1890:
Aufnahme des weiteren Geschäftszweiges FOTOGRAFIE und Errichtung eines ersten kleineren Ateliers in Glasbauweiseim rückwärtigen Bereich des v.g. Anwesens.
• Um 1900:
Ankauf der sogen. “Villa Hafen” am Falkensteiner Weg - das heutige Museumsanwesen (im 19. Jh. zeitweilig eine Zündholzfabrik).• 1900/1907:
Durch mehrfache Baumaßnahmen entsteht in einem Nebengebäude des Anwesens im Erdgeschoß die Buchbinderei und im Obergeschoßein Atelier mit Dunkelkammer und weiteren Nebenräumen und später einem kleinen Fotoladen (Gebäude des heutigen Museums).
Der Buch- und Schreibwarenladen wird im Wohnhaus betrieben.
• Am 1. Januar 1904:
Übergabe des Geschäftszweiges Fotografie an den ältesten Sohn, Fotograf Heinrich Börtzel II.Buchbinderei sowie Buch- und Schreibwarenhandlung werden von den Eltern weitergeführt und mit deren Tod 1931 bzw. 1937 aufgegeben.
1 Die Schreibweise „Boertzel“ bürgert sich erst unter Heinrich Bö(oe)rtzel II. langsam ein.
Boertzel Heinrich II.
Sohn von Heinrich Börtzel I., geb. 1881, verst.1965, Fotograf• 1. August 1895 bis 31. Juli 1898
Heinrich Boertzel II. erlernt bei seinem Vater das Fotografenhandwerk.• 1903
In Koblenz nimmt er an einer mehrwöchigen Spezialausbildung in Großretusche und im gleichen Jahr am allererstenFotografen-Meisterkurs in München teil.
• 1. Januar 1904:
Heinrich Boertzel II. übernimmt von seinem Vater den Geschäftszweig Fotografie in eigene Verantwortung, betreibt das neue Atelier am Falkensteiner Weg und baut es in der Folgezeit weiter aus. Das Verlegen von Ansichtskarten war zwar auch schon von seinem Vater in den 1890er Jahren betrieben worden, aber Heinrich Boertzel II. baut diesen Geschäftszweig stark aus.• 2. Oktober 1904:
Heinrich Boertzel II. errichtet in Alsenz eine Filiale. Diese geht ab 1. Januar 1910 an seinen jüngeren Bruder, den Fotografen und Buchbinder Fritz Boertzel, als eigenständiges Unternehmen über. Dieses Unternehmern besteht noch heute.• 1. Januar 1963:
Heinrich Boertzel II. übergibt das Fotohaus in Winnweiler seinem Sohn, dem Fotografenmeister Rudi (Rudolf) Boertzel.Boertzel Rudi (Rudolf)
Sohn von Heinrich Boertzel II., geb. 1925, verst. 1997, Fotografenmeister• Lehrzeit ab 1. Mai 1942:
Begonnen bei dem Fotografen Walter Meyer in Zweibrücken; am 7.1.1943 wegen Arbeits- und Kriegsdienst unterbrochen;ab 10. Mai 1945 beim Vater in Winnweiler fortgesetzt und am 22. Mai 1946 vor der Fotografeninnung der Pfalz mit der erfolgreich
abgelegten Gesellenprüfung für das Fotografenhandwerk abgeschlossen.
• Ab Mai 1946:
Nach der Gesellenprüfung im Angestelltenverhältnis als Fotografengehilfe im väterlichen Betrieb tätig.• 1948:
Aufnahme der Tätigkeit als Pressefotograf der RHEINPFALZ (neben der Tätigkeit im Atelier des Vaters). Die Tätigkeit für die RHEINPFALZ wird erst mit Rudi Boertzels Tod am 2. Juli 1997, nach 49 Jahren, beendet.• 1958:
Erfolgreiche Ablegung der Meisterprüfung für das Fotografen-Handwerk vor dem Meisterprüfungsauschussfür das Fotografenhandwerk bei der Handwerkskammer der Pfalz in Kaiserslautern.
• 1. Januar 1963:
Rudi Boertzel übernimmt das väterliche Fotohaus als künftiger Alleininhaber.• 2. Juli 1997:
Mit Rudi Boertzels plötzlichem Tod endet die mehr als 100jährige Existenz des Fotohauses Boertzel in Winnweiler,das von drei Generationen der Familie betrieben wurde.